Ja, was verbindet man mit Texas? George W. Bush. Und mit Bush? Todesstrafe und Gefängnisse. Also eh logisch.
Zuvor haben wir noch eine Nacht in Santa Rosa, „Jewel of New Mexico“ verbracht uns aber tags darauf gleich fürs weiterfahren entschieden, da wir uns sportlicherseits ohnehin wenig bis gar nicht für fishing, surfing, boating und scupa diving interessieren. Wir machen hier schließlich keinen Wassersport-Urlaub Marke Neusiedlersee. Also nichts wie weiter.
Clairemont in Texas zeichnet sich nicht nur durch seine klischeeerfüllenden Bauwerke, sondern vielmehr durch sein …
Landscape around Clairemont
Da im Internetcafe von Santa Rosa so absolut viel los war, habe ich meine Recherchen und Erledigungen auf ein Minimum reduziert: heißt also: neuen Text posten, emails checken und eben kurz den nächsten Ort abrufen – mal schauen, was einen erwartet. Hätte ich mich länger damit auseinandergesetzt, wäre ich bestimmt draufgekommen… so war es eine Überraschung! Vor allem auch weil wir für dieses Gebiet keinen genauen Reiseführer mithatten…Wir sind aber bewusst Richtung Clairemont gefahren und nicht ins nahe Beaumont, denn dort hätte unsere Aktion möglicherweise mächtige Konkurrenz gehabt vom ortsansässigen „Worlds Largest Fire Hydrant“, der dort zwar schon seit Jahren herumsteht, sich aber sicherlich größerer Beliebtheit erfreut und mehr Besucherzahlen bringt, als bei uns jedes zweite Museum. Außerdem haben sie noch einen really large „Muffler-Man“. Was das ist, da kommt man sowieso nie drauf, wenn man ihn nicht vor sich sieht, den guten alten „Muffler-Man“: nämlich einfach ein Typ, der einen Auspuff in Händen hält, der ihm eben diesen Namen gibt. Wahnsinnig spektakulär also, aber die Amerikaner sind ein so kunstsinniges Volk und verlieren dabei nie den Sinn fürs Wesentliche. Wie eben den Auspuff, denke ich.
Aber genug mit Beaumont. Unser gegenwärtiger Aufenthaltsort ist wie gesagt Clairemont.
Clairemont war auf unserer Amerika-Straßenkarte eingezeichnet und aus dem Grund haben wir es, mit einer überschlagsmäßig berechneten Distanz von Santa Rosa aus eben zu unserem nächsten Ziel und Stützpunkt erklärt. Und zum Ort der Verwirklichung der ersten Roadside-Attraction.
Wir waren so was von ahnungslos…
Clairemont ist nämlich eine ghost town...Das heißt auf Deutsch gesagt: Just houses, no people.Sehr seltsam. Alles wurde hier verlassen… kurzzeitig überlegen wir, unsere Aktion abzublasen, bzw. vielleicht eine österreichische Kolonie zu errichten, immerhin sind hier Häuser, die niemand mehr will, aber dann installieren wir doch vor einer ehemaligen Autowerkstatt und dazugehörigem, verrosteten alten Auto unseren ersten zweintopf’schen Souvenirladen der anderen Art.
Dazu schlüpfe ich in ein altes Dirndl, Marke wie zu Haus, Gerhard rüstet sich mit Karohemd und Filzwanderhut aus. Und schon schauen wir aus, als hätten wie die Nacht feuchtfröhlich durchgemacht und kämen direkt vom Bauernbundball in Graz. In diesem Aufzug wollen wir heute posieren. Wie versprochen, direkt „On the Roadside“ and especially for the American people. Alpenkitsch zum Angreifen eben. Die Försterliesl lässt grüßen, auch mitten im vegetationsarmen Steinwüstengebiet, oder wie auch immer man das geologisch bezeichnen darf..
Unser erster Souvenirshop und das einzige Souvenir sind wir. Der Titel der Aktion könnte gut auch: „Zwei „Alpinos“ unterwegs in der Geisterstadt“ lauten. Immerhin haben wir uns sogar einen eigenen Wegweiser gebastelt, der auf der Straße bereits auf uns hinweist.
„View tradional Austrian people – right from the Sound of Music-Land“
Wie unser Auftritt angekommen ist, folgt im nächsten Bericht. Wir haben jedenfalls gleich entschieden, in der Ghosttown noch nicht so schnell das Weite zu suchen, sondern hier unbedingt noch etwas auf die Beine zu stellen. Vielleicht spielen wir Ghostbusters?
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