Amanda macht vieles leichter und alles schöner. Wir haben uns ihren Bauch gemütlich mit Matratzen eingerichtet. Um jedes billige Motel können wir jetzt einen weiten Bogen machen. Dann suchen wir uns einen einsamen Platz im irgendwo und haben unsere Ruhe – vor stöhnenden, schnarchenden oder was auch immer Zimmernachbarn, krabbeligen Mitbewohnern, die das Motel seit Jahren zu ihrem Hauptwohnsitz gemacht haben und nicht zuletzt vor der Schmuddeligkeit, die dem ganzen Ambiente meist anhaftet. Das alles tauschten wir mit Amanda gegen lauschige Schlafplätze mit Grillengezirpe oder Vogelgezwitscher, live Sonnenaufgänge, als wäre das Schauspiel nur für uns und das mit dem Luxus einer Tasse dampfenden Kaffees in Händen (Ich glaube, ich habe noch nicht erwähnt, dass Amanda eine Kaffeemaschine besitzt, die gute) Auch wenn es banal klingt, aber so fängt der Tag viel angenehmer an.
So eben wie man sich die Freiheit des „On the Road“-Seins vorstellt.
Eva beim "Verschönern" von Amanda
Na jedenfalls hat uns unsere gute Amanda bis Bloomfield gebracht und das liegt bereits in New Mexico. Landschaftlich ist hier alles eher wüstlich bis ganz trocken mit wenig grün, viel braun-in-braun in allen Schattierungen und noch mehr rot (je nach Sonnenstand).
Eignet sich vorzüglich für das Spiel: „Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist braun.“, worauf dann meist die Frage kommt:
„Wie braun? Milchkaffeebraun, sandbraun, dunkelbraun, olivbraun, sonnenverbranntbraun, braunwieunserküchentisch?“
Kiefernholzdasgeradeimofenliegtbraun.
Das Spiel eignet sich perfekt für das Endlose Weite, das da, durchzogen einzig von der dunklen Straße, meist vor uns liegt.
Trotz des die ganze Zeit im Auto Sitzens haben die Sommersprossen Stirn und Oberlippe zu bevölkern begonnen.
Braun gefleckt.
Und übrigens: Ich bin ganz enttäuscht, dass ich für diese Gegend gar keine Roadside-Atrractions ausmachen konnte und war dermaßen frustriert, vor allem auch weil dann die kulturpolitische Bildung dieses Trips meiner Meinung nach so was von abdriftet.
Auch die kulturelle Ausrichtung dieser kolumnenhaften Äußerung geht damit eher ins Banale flöten.
Also muss Abhilfe geschaffen werden. Gerhard hat mir versprochen, dass wir in der nächsten Stadt damit beginnen werden, selbst irgendwelche „Attractions“ zu schaffen. Juhu! Es lebe der Aktionismus!
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