Dienstag, 14. August 2007

Der Ohrentrost

Ein Trost im langen Weltbestehen ist die unaufhörliche Vermehrung von melancholischen Musikstücken, die das Verweilen erträglicher gestalten. In traurigen Momenten gestaltet es sich besonders tröstlich Musik zu hören, die noch entrückter als man selbst scheint. Trost aus dem Leid der anderen.

Bei sich selbst aufräumen, das ist wohl zu viel Arbeit und oft sind auch die Regale nicht vorhanden.

Die Musik ist meist der einzige Trost der auch uns auf den zurückgelegten Kilometern begleitet. Die Suche nach Nähe, nach Freunden, die sich im baldigen Aufbruch ins nächste Kaff nicht zu verfestigen vermag, macht uns zu Ruhelosen.

Die freudige Tatsache neue Menschen kennen gelernt zu haben, wird mit jedem Abschied wieder getrübt.

Freundschaft ist ein langer Prozess, Bekanntschaft ein banales Filigranerlebnis. Nicht zu vermissen, niemals befriedigend und vor allem nicht zu verhindern. So bleibt jedes Bekanntschaftsereignis eben nur ein Temporärereignis - und danach müssen wieder die Tempos herhalten.

Also lieber doch bei der Musik bleiben.

Ein Hoffnungsschimmer - solange die Batterien voll sind.

Mit zusätzlich vierfacher Hoffnungsverlängerung wenn man Duracell geladen hat.

Nachtrag Detroit Lakes:



Nach dem Regen ist vor dem Regen - dazwischen siegt die Glut über das Wasser und die Welt ist am dampfen. Die Temperaturen steigen in den Himmel und die Lust etwas anderes zu tun, als unserer Entspannung zu frönen, liegt irgendwo im Kanal.

Dabei gestaltete es sich besonders vorteilhaft, dass der Ort über ein paar Seen verfügt.

Personen, die auf besondere Attraktionen des Ortes befragt wurden, waren besonders stolz auf zwei ganze Public Beaches - die natürlich zu bezahlen waren.

Dazwischen breiten sich die Privaten aus.

Ganz wie in Kärnten - Detroit Lakes - die Kretins der Zukunft.

Für den zweiten Höhepunkt, das Bird Festival, sei man schon zu spät dran, da werde schon für 2008 geplant. Die Frage, ob es so früh stattfinde, weil danach die Vögel nicht mehr da seien konnte uns keiner beantworten.

Nach diesen spärlichen, einheimischen Kontakten, blieb der ganze Tag zum braten. Für mich eher ein panisches Suchen nach Schatten in dieser gerodeten Gegend.

Wenige Bäume hier, dafür eine gute Sicht auf die Seen.


Eva verbringt die meiste Zeit im Wasser, dem ich lieber aus der ferne lausche. Immer mit dabei, Buchstaben die sich zu Wörtern formen, die auf Papier gepresst sind, welche sich zwischen zwei Deckeln aus Pappe, laminiert mit Kunststoff, befinden - damit lässt es sich gut durch den Tag kommen.




Beim Abendessen besprechen wir unsere weitere Vorgehensweise, die sich, wie so oft in ein „man werde schon sehen“ verflüchtigten. Dazwischen schmeichelt sich eine Gemüsesuppe an unseren Gaumen.

In jedem Fall würde der nächste Ort Aberdeen (New Braunau ruft) sein, dieser Schritt wurde einem quasi aufgezwungen, wollten wir im weitergehen nicht umstürzen.

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