Wenn ich im nach hinein über diese Idee, die damals kurz vor dem Dämmerschlaf kam, nachdenke - denke ich an Alles.
Es war eine Idee, sicher eine, die ich gut fände, wenn sie jemand anders ausführen würde - ein bisschen verrückt und so. Verrückt, aber sympathisch und ein wenig zynische Ironie oben drauf. Gut so.
Aber ich, wir - würden wir das tun können?
Zuerst war es nur eine Einreichung - wieder mal eine die daneben ging, aber eine die uns am Herzen lag und hing. Trotz des nicht genehmigten Stipendiums wollten wir es wagen - und nun stehen wir kurz davor.
Aber bevor das „Alles“ kam, ging auch so ziemlich alles daneben.
Zuerst Zeitverschiebungen ohne Ende. Ich, der dann doch am Architekturstudium hängt, wie der Floh am Hund (gerne allein unterwegs, wenn’s aber ans Fressen geht, immer am anzapfen) musste ein Entwerfen zu Ende bringen. Dann kommt auch noch ein Essen mit den Eltern dazwischen und sofort. Sie kennen das ja. Da glaubt man einmal eine Woche für sich zu haben, schon ist wieder der Müll runter zu tragen, und danach gleich Sonntag.
Egal, der Termin stand fest, der 10.Juli. Flug, Gewand, Koffer, österreichische Souvenirs, alles war besorgt. Ja, sogar meinen Pass habe ich kopiert, in Evas „all in One“, Druck, Fax, Scan und Kopierkiste, zwecks Verlust und so.
Die letzte Nacht war gut in Graz, die Eva hat so fantastische Bettwäsche vom ****, eine Decke die sich 210 *240 über deinen und den Körper des anderen spannt, und die Eva hat das andere Wunderding, das 4 Sachen in einem, wenn auch nacheinander erledigen kann.
Der Wecker ging dann um vier.
Ein bisschen früh aber, ok.
Eine kleine Marotte die wir uns erlauben - den Wecker immer eine Stunde vor dem Aufstehen zu stellen. Danach ist der Andere, der nicht den Wecker bedient genervt, warum der Andere, also der den Wecker bedient, den Wecker nicht einfach eine Stunde nach vorne stellt um weiterzuschlafen, sondern ihn alle 10 Minuten wieder erklingen lässt. Bis zum heutigen Zeitpunkt haben wir noch keine Einigung darüber erzielen können.
Aber ab fünf geht alles nach Plan.
Aufstehen. Frühstücken. Aufpacken. Die Wohnung noch zweimal absuchen. (Eva’s), meine habe ich ja an 3 Tschetschenen vermietet. (die suchen vielleicht gerade meine ab).
Um 6:31 geht der Zug nach Wien, dort dann der Flug um 11:00 nach München und dann weiter nach New York.
Alles im Plan, wir sind um 6:20 am Bahnhof, um 6:25 am Bahnsteig, ÖBB Neusprech Gleis 4. (eine Ermunterung zum Selbstmord?). 6:26 im Zug und 6:27 Platz genommen an einem freien Vierer.
Die Eva sieht noch mal alles durch, Gepäck, Bauchtasche (gefüllt mit Dokumenten, Geld, Pässe - laut Eva eigentlich nur mit einem Pass).
Ich gleich am Suchen. Tasche oben auf, am Rucksack (den ich übrigens schon seit 8 Jahren mit auf Reisen habe), nichts - Rucksack in der Mitte auf - zwar frische Boxershorts anwesend aber nicht mein Pass - Rucksack unten auf, die Kopie vom Pass anwesend, aber das Original nicht auffindbar.
Im gleichen Moment kommt dann immer die Erinnerung an früher, an ähnliche Momente als andere Aussteigen mussten, aber auch an den Moment, als im „all for one“ oder im „all in one“ Gerät die schwarz weiße Kopie einer schlechten Fotografie raus kam. (also auch gleichtzeitig der Moment, als man beim Niedermeyer einer schrecklichen Fratze von Passfotografie für 12 Euros entgegenblickte, und meinte man sei zufrieden mit dem Ergebnis.)
6:31 Kurz bevor der Zug abfährt stürmen wir raus, dann steht am Bahnsteig, Gleis 4 und weiß im ersten Moment nicht so recht weiter.
Der Depp des Tages steht schon fest und die Eva ist grantig ohne Ende, und das verständlich. Mit dem nächsten Zug kommen wir sicher nicht rechtzeitig in Schwechat an, trotz CAT, der ja nur 5 Minuten schneller ist und 4mal so viel kostet.
Um das ganze ein wenig abzukürzen, jetzt sitze ich in Wien, die Eva auch. Unser Flug geht am 15. Juli - zum Glück. (davor ist alles ausgebucht)
Der Gram und die Wolken sind schon ein wenig verzogen, und wieder mal sehen wir uns das Musemusquatier an.
Die Kosten für die Umbuchung muss ich bezahlen, aber dafür gehen wir das erste Mal nach Schönbrunn, und ich sehe Tiere in Gefangenschaft. Vorher waren wir im Rup’s essen, und finden einen Zettel der zum Tierschutzlunch einlädt (natürlich vegan). Dabei stoßen wir zum ersten Mal, auf dem mir unbekannten Begriff des „Speziesismus.“* mit Stern dabei.
* Kampf gegen die Ausbeutung der Tiere nur ihrer Spezies wegen. (ein bisschen eleganter formuliert; ein bisschen lachen muss ich schon, auch wenn die Veganer nicht einstimmen werden, aber Wien ist ein guter Ausgangspunkt für die Weiterreise nach New York.
Die Eva ist auch schon ein wenig versöhnlicher - bilde ich mir ein,
Aber
Das Abenteuer wartet, in der Warteschleife.
www.zweintopf.net
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